JA zur einheitlichen Finanzierung
Die einheitliche Finanzierung ist breit getragen. Grosse Unterstützung findet die Vorlage in allen politischen Lagern. Auch sämtliche Leistungserbringerverbände – Ärztinnen und Ärzte, Langzeitpflege, Spitäler und Spitex – sowie die Versicherer, sie alle setzen sich für die wichtige Gesundheitsreform ein. Das gemeinsame Engagement zeigt: Alle Akteure müssen am gleichen Strick ziehen. Nur so gelingt es, dass unser qualitativ hochstehendes Gesundheitssystem auch finanzierbar bleibt.
Medizinisch wird immer mehr ambulant möglich. Das heisst, dass wir nach einer Operation gleichentags wieder nach Hause können. Das ist gut, spart Kosten und ist bequem. Doch heute kommen sogenannt ambulante Behandlungen die Prämienzahlenden teuer zu stehen. Sie bezahlen sie zu 100% mit den Prämien. Nur wenn der Patient über Nacht im Spital bleibt, wird die Behandlung zur Hälfte vom Kanton subventioniert. Die fehlgeleitete Finanzierung führt zu Fehlanreizen. Behandlungen werden trotz höheren Kosten lieber stationär durchgeführt, weil der Kanton hier mitfinanziert. Das treibt die Gesamtkosten unnötig in die Höhe.
Systemfehler korrigieren
Die einheitliche Finanzierung korrigiert den Systemfehler. Die Vorlage bringt zusammen, was zusammengehört. Jeder Leistungsbereich, ob ambulant oder stationär, ob im Spital oder in der Langzeit- und Akutpflege, im Heim oder zu Hause – unabhängig wo die Gesundheitsleistung erbracht wird, bezahlt wird immer gemeinsam nach gleichem Verteilschlüssel: Kanton und Prämien. Nur so profitieren die prämienzahlenden von der günstigeren ambulanten Behandlung. Die Entscheidung einer Behandlung hängt nicht mehr davon ab, aus welchem Kässeli die Leistung bezahlt wird. Ob jemand im Spital stationär bleibt oder nach einem Eingriff direkt wieder nach Hause geht und sich mit Hilfe der Spitex zu Hause erholt, entscheidet sich künftig ausschliesslich am Bedarf der Patientinnen und Patienten.
Teurer Ressourcenverschleiss stoppen
Heute haben wir im Gesundheitswesen auf verschiedenen Ebenen einen unnötigen Verschleiss an wertvollen Ressourcen. Es entstehen Kosten und Aufwände, welche keinen Nutzen bringen. Im Gegenteil: Sie schaden dem Personal, den Patientinnen und Patienten und letztlich uns allen auch als Steuer- und Prämienzahlenden. Ohne Reform werden sich diese Problemfelder weiter zuspitzen: Zu viele stationäre Behandlungen, zu wenig Koordination unter den Akteuren und letztlich viel zu hohe Kosten. Das heutige Silodenken erschwert die Zusammenarbeit. Damit diese Fehlentwicklungen endlich gestoppt werden, braucht es eine einheitliche und gemeinsame Finanzierung. Nur so ziehen letztlich alle am gleichen Strick.
Gemeinsam für ein besseres Gesundheitssystem
Die einheitliche Finanzierung legt den wichtigen Grundstein zur Verbesserung unseres Gesundheitssystems. Darin sind sich sämtliche Akteure und eine breite politische Allianz einig. Die Korrektur ist im Interesse von Patientinnen und Patienten. Sie profitieren von einer verbesserten Koordination. Die integrierte Versorgung und mit ihr die Hausarztmedizin werden gestärkt. Menschen können auch bei komplexeren Krankheiten zuhause versorgt werden. Insbesondere ältere Menschen werden umfassender betreut und können durch die Stärkung des ambulanten Bereichs länger zuhause bleiben. Damit werden Spitaleintritte verhindert und der Eintritt ins Pflegeheim erfolgt erst, wenn er wirklich nötig ist.