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22.03.2019

Die Zukunft ist heute - Neue Versorgungsmodelle

Den Herausforderungen in der Pflege kann künftig nur mit innovativen Versorgungsmodellen und im Netzwerk mit allen Akteuren des Gesundheitswesens begegnet werden. Dies war das Fazit der Referentinnen und Referenten der diesjährigen Fachtagung von Spitex Schweiz, an der rund 230 Fachpersonen aus den betroffenen Bereichen teilnahmen. Satirisch begleitet wurde die Tagung durch die Slam-Poetin Patti Basler.

Die Nonprofit-Spitex beteiligt sich bereits heute aktiv an der Entwicklung neuer Pflegemodelle der ambulanten Pflege und Betreuung. Die Branche hat längst erkannt, dass sie nur mit neuen Versorgungsmodellen und der Zusammenarbeit in Netzwerken der wachsenden Nachfrage an Pflege und Unterstützung gerecht werden kann.

Die diesjährige Fachtagung widmete sich daher der Frage, wie solche innovativen Modelle konkret aussehen und welchen Ansprüchen sie genügen müssen. Laurent Beausoleil, Direktor der beiden Pflegeheime «La Vendée» und «Les Mouilles» in der Gemeinde Lancy in Genf, stellte das Projekt «ADRET» vor: ein generationenübergreifendes Wohnkonzept für ältere Menschen und Studierende, das eine offene und für alle zugängliche Lebensumgebung fördern will und sich als Versorgungsnetzwerk versteht. Weg von klassischen Hierarchien hin zu mehr Verantwortung für die Pflegenden – dies verspricht das niederländische Versorgungsmodell Buurtzorg. Die Spitex Zürich Limmat AG mit ihrer Geschäftsführerin Christina Brunnschweiler adaptiert dieses Modell im Rahmen des dreijährigen Programms «LEO» auf die schweizerischen Verhältnisse, und es zeigen sich bereits erste Erfolge, beispielsweise bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden und in der Kundenzufriedenheit. Wie stationäre und ambulante Pflege Hand in Hand geleistet werden können und so nicht nur die Pflegekontinuität sicherstellen, sondern ebenfalls in die Zufriedenheit der Klientinnen und Klienten investieren, dies hat Dominique Germann, Direktor des regionalen Gesundheits- und Sozialzentrums (CMS) in Sierre, mit der Integration des Altersheims Planzette ins CMS aufgezeigt. Das Modell zeigt eindrücklich, wie auch in eher ländlichen Gegenden eine Kooperation umgesetzt werden kann.

Welche Überlegungen auf der Kostenseite anzustellen sind, beleuchtete Jérôme Cosandey, Direktor Westschweiz und Forschungsleiter Sozialpolitik bei Avenir Suisse. Er plädierte dafür, das Richtige zu tun (Effektivität) sowie «es» richtig zu tun (Effizienz) sowie dafür, die gesamte Versorgungskette im Auge zu behalten, was auch bedeutet, dass ambulant nicht zwingend vor stationär komme, sondern immer als Ganzes angeschaut werden müsse.

 «Was braucht es, damit die Versorgung von morgen gelingt?»
Unter der Moderation von Cornelia Kazis, diskutierten Dominique Germann, Laurent Beausoleil, Christina Brunnschweiler, Jérôme Cosandey und Markus Leser, Leiter Fachbereich Menschen im Alter bei Curaviva Schweiz, am Podiumsgespräch die Frage nach einer gelingenden Versorgung von morgen. Einig waren sich die Podiumsteilnehmenden, dass das Denken über bestehende Silos hinaus ein zentraler Erfolgsfaktor für das Gelingen von neuen Modellen ist.
In vier Parallelsessionen wurden folgende Themen beleuchtet: «Rolle der Pflegefachperson in der interprofessionellen Koordination», «elektronisches Patientendossier (EPD) in der Pflege», «steigende Kosten in den Personalversicherungen der Spitex» und «unternehmerische Orientierung – auch eine Herausforderung für die Spitex».
Mit viel Wortwitz und ihrer scharfen Beobachtungsgabe brachte die Slam-Poetin Patti Basler die Aussagen der Referentinnen und Referenten satirisch auf den Punkt, was für viele Lacher im Publikum sorgte. Wie bereits vor zwei Jahren wurde auch die diesjährige Fachtagung wieder Fachleuten aus anderen Bereichen zugänglich gemacht, was einen Austausch über die Versorgungsbereiche hinaus ermöglichte und daher sehr geschätzt wurde.

Die Fachtagung wurde durch folgende Sponsoren unterstützt und haben zum guten Gelingen der Tagung beigetragen: Neuroth und Cosanum (beide sind Premiumpartner von Spitex Schweiz), Würth Financial Services, SmartLifeCare, Adecco, Spring Professional, rissip und Swing. Spitex Schweiz bedankt sich bei allen Sponsoren ganz herzlich.

(Quelle: Spitex Schweiz)

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