Spitex betreut immer mehr jüngere Leute
Seit 2011 hat der Anteil der 20-64-jährigen Personen, die Pflegeleistungen der Spitex beanspruchen, um 7% auf 27% zugenommen. Diese Entwicklung zeigt, dass die ambulante Pflege zunehmend auch Leistungen übernimmt, die bis anhin im stationären Bereich erbracht wurden.
Das Bundesamt für Statistik hat die aktuellen Zahlen zu «Sozialmedizinische Betreuung in Institutionen und zu Hause 2018» veröffentlicht. Darin werden die Entwicklungen in den Bereichen Alter- und Pflegeheime und Spitex abgebildet.
Der Anteil jüngerer KlientInnen der Spitex steigt
Die Entwicklung zeigt dabei, dass der Anteil der über 80-jährigen Personen, die Pflegeleistungen beanspruchen, in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen hat. 41% der Klientinnen und Klienten (das entspricht 99'227 Personen) die pflegerische Leistungen beanspruchen, sind über 80-jährig. Dieser Anteil ist seit 2011 um 9% gesunken. Hingegen hat insbesondere der Anteil der 20-64-jährigen Klientinnen und Klienten zugenommen. Er liegt heute bei 27% (dies entspricht 64'556 Personen) und ist damit seit 2011 um 7% angestiegen. Diese Entwicklung zeigt, dass die ambulante Pflege zunehmend auch Leistungen übernimmt, die bis anhin im stationären Bereich erbracht wurden (wie Onkologiepflege, Palliative Care, komplexe Pflegesituation nach einem Spitalaustritt etc). Die Nonprofit-Spitex ist offensichtlich für alle Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen da.
Mehr Mitarbeitende betreuen mehr PatientInnen
2’168 Spitex-Dienste betreuten 2018 insgesamt 367’378 Klientinnen und Klienten und leisteten dabei 16,9 Mio. Pflegestunden sowie mehr als 6 Mio. hauswirtschaftliche und sozialbetreuerische Stunden.
Spitex-Leistungen werden dabei in erster Linie von gemeinnützigen Unternehmen erbracht. Letztere betreuten im Jahr 2018 vier Fünftel der pflegebedürftigen Personen (293’457), fakturierten 71% der geleisteten Stunden (rund 16,8 Mio.) und beschäftigten 78% des Personals.
Deutliche Unterschiede zwischen NPO- und kommerziellen Spitex-Anbietern
Die Anzahl Stunden pro Klientin und Klient in der Langzeitpflege ist bei der Nonprofit-Spitex nur halb so hoch (50) wie bei kommerziellen Organisationen (116). Im Bereich Hauswirtschaft und Sozialbetreuung ist es sogar nur ein Viertel: 38 Stunden versus 151. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Nonprofit-Spitex auch Kurzeinsätze übernimmt, die für die kommerziellen Anbieter nicht rentabel sind.
Spitex-Klientinnen und -Klienten zahlen immer mehr…
2018 steuerten die Spitex-Klientinnen und -Klienten 106 Mio. Fr. zu den Pflegekosten bei, was gegenüber 2017 (86,7 Mio. Fr.) einer deutlichen Zunahme entspricht (+22,3%). Diese Summe wurde zusätzlich zu Franchise und Selbstbehalt entrichtet. Demgegenüber ist die Finanzierung der Pflegeleistungen durch die Versicherer seit 2017 um 5,9% gestiegen.
→ Medienmitteilung BFS und weitere Zahlen und Tabellen
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